Update zur aktuellen Fallzahlentwicklung

Die heutige Fallzahlentwicklung bestätigt unserer grundsätzlichen Prognosemethodik. Unser ZEQ-COVID-19-Szenariorechner prophezeite mit der neu eingeführten stabilisierten bundesweiten Wachstumsrate (Wachstum der letzten sieben Tage) für heute einen Fallzahlzuwachs von 5.703 Fällen. Tatsächlich berichtet das ECDC 5.780 neue Fälle am heutigen Tag. Das ist eine Abweichung von nur knapp einem Prozent zwischen Prognose und Realität.

 

Die Weiterentwicklung der stabilisierten Wachstumsrate

Die Fallzahlentwicklung führt wieder zu einer deutlichen Veränderung der stabilisierten Wachstumsrate. Von gestern 43% sinkt sie heute auf knapp 23%. Das liegt daran, dass der enorme Fallzahlzuwachs vom 20. März 2020 mit der heutigen Berechnung keine so große Rolle mehr spielt. Die auffälligen kurzfristigen Schwankungen der Wachstumsrate in der letzten Woche lassen sich statistisch kaum „einfangen“. Die Betrachtung der Entwicklungen lässt aber vermuten, dass sich die Rate bei etwa 25-30% einpendeln wird.

Um unsere Prognosemethodik zu testen, haben wir rückwirkend ab dem 14. März 2020 die Fallzahlentwicklung mit der stabilisierten und der dynamischen Wachstumsrate modelliert.

Abbildung 1 zeigt den Fallzahlzuwachs zwischen dem 14. und 27. März 2020. Dabei unterscheiden wir zwischen der tatsächlichen Entwicklung und der prognostizierten Entwicklung auf beiden Berechnungsbasen. Es zeigt sich, dass dem unerwarteten enormen Zuwachs am 20. März 2020 einige Tage mit unterdurchschnittlichen Zuwächsen folgten. Weder die dynamische, noch die stabilisierte Wachstumsrate kann diese statistischen Anomalien vollkommen einfangen: Dafür ist die Datenbasis einfach zu klein.

Betrachtet man jedoch die in Abbildung 2 dargestellten kumulierten Fallzahlen, zeigt sich, dass beide Wachstumsraten mit zunehmender Zeit wieder die Realität abbilden. Das bedeutet: Auf lange Sicht sind unsere Prognosen auf beiden Berechnungsbasen nicht weit von der tatsächlichen Entwicklung entfernt. Etwas näher kommt allerdings – wie erwartet – die stabilisierte Berechnung.

Aktuell gilt: Die stabilisierte Berechnung überschätzt die Entwicklungen etwas, die dynamische unterschätzt. Entsprechend sollten die Berechnungen als Best- bzw. Worst-Case-Szenario verstanden werden. Mit zunehmender Datenbasis werden wir eine größere Sicherheit über die tatsächlichen Wachstumsraten erhalten. Wir werden dies natürlich weiter beobachten und im Rechner so gut wie möglich abbilden.

Abbildung 1: Fallzahlzuwachs pro Tag

Abbildung 2: Fallzahlentwicklung kumuliert

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